Mehr Kommunikation gefordert
"Unsere Positionen sind gar nicht so weit voneinander entfernt, wie es das Ergebnis der Debatte auf den ersten Blick vermuten lässt", sagt Corinna Fritzsche-Schnick. Denn die Befürworter und die Ablehner hätten dieselben Bedenken. Das waren sowohl die Verkehrsprobleme als auch die Ablehnung eines Drogeriemarktes an dieser Stelle sowie die mangelhaften Aussagen zu Park- und Fahrradabstellplätzen. "Die von allen getragene Rahmenplanung findet sich in der Beschlussvorlage der Verwaltung gar nicht mehr wieder", sagt Sven Kindervater. Die hatten die Bürger miterarbeitet. Nun habe man das Gefühl, "stehen geblieben zu sein und die Verwaltung arbeitet ohne uns". Beide kritisieren einvernehmlich, dass die Verwaltung "wieder einen Alleingang unternommen" habe und sowohl Fraktionen als auch Fachausschüsse "nicht so wie möglich und nötig einbezieht". In der Gemeindevertretung seien viele neue Leute, und ein Jahr nach der Kommunalwahl hätte man sich gut eingearbeitet. "Wir reden - trotz manchmal unterschiedlicher Ansichten - sehr viel miteinander, unsere Kommunikation funktioniert", sagt Kindervater, "aber wir brauchen einen Bürgermeister, der da mitmacht", sagt Kindervater. Man fühle sich zu wenig einbezogen und erfahre alles nur auf dringende Nachfragen in einer "Art Salamitaktik". So seien die Hinweise aus dem Bauausschuss - man brauche keine Drogerie als sogenannten Ankermarkt - "einfach nicht berücksichtigt worden". Auch der Bürgervorschlag von Schultze und Schultze, dem die meisten Gemeindevertreter zustimmen konnten, fände sich in der Verwaltungsvorlage nirgends wieder.
Für die Eisenbahnstraße sei die Beschlussfassung aus ihrer Sicht nicht das Ende, sind sich CDU und Linke einig. "Eine abgelehnte Vorlage bedeutet doch keine Beratungssperre. Wir werden natürlich daran weiterarbeiten", sagt Corinna Fritzsche-Schnick. Es gehe schließlich nicht um Parteipolitik, es gehe nicht um ein Für oder Gegen die Verwaltung, sondern "es geht ausschließlich um Neuenhagen", fügt Kindervater hinzu.