Unser Programm für Neuenhagen
1. Neuenhagen - urban und ländlich zugleich
Neuenhagen wächst und bleibt sich trotzdem treu – durch seine vielfältige Natur, großen Gärten und anliegenden Wälder. Das muss so bleiben. Der grüne Gartenstadtcharakter muss weiter sichtbar und spürbar sein. Charakteristische Merkmale wie unsere Alleen, Grünflächen und die Einzigartigkeit unserer schönen Gärten wollen wir bewahren und stärken. So muss die schnelle Ersatzpflanzung eines gefällten Straßenbaumes zur Normalität werden und die sinnvolle und nachhaltige Pflege unseres öffentlichen Grüns eine Selbstverständlichkeit sein.
2. Wohnen in der Gartenstadt
Neuenhagen lebt von großzügigem öffentlichen Grün und einer gesunden Mischung von Arbeit und Wohnen. Intelligentes Bauen ist darum die Herausforderung: wenig Versiegelung bei intensiver Nutzung. Der Traum vom Eigenheim ist ungebrochen. Dafür muss nicht auf der grünen Wiese gebaut werden. Die Stichworte sind hier: Baulückenkataster, Nutzung der Potenziale der Aufstockung, Umwandlung und Verdichtung.
Geht es nach uns, so wird die gemeindeeigene KENeu in die Lage versetzt, sich personell und finanziell so aufzustellen, dass sie für die Erfüllung der Aufgabe – der (soziale) Wohnungsbau – sorgen kann. Das ist längst überfällig, denn mehr bezahlbare Mietwohnungen werden schon seit Jahren gebraucht. Über die Gemeindeverwaltung sollte zentral das Wohnungsangebot von Neuenhagen erfasst werden, um Angebot und Nachfrage im Sinne der Neuenhagener besser zu steuern.
Auch der private Wohnungsbau muss unterstütz werden, denn er bekämpft aktiv den Mangel an Wohnraum.
3. Mehr tun für Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit
Sicherheit ist die Grundvoraussetzung für unsere Freiheit. Durch eine enge Kooperation des Ordnungsamtes mit der Polizei und, wo notwendig, durch die Beauftragung von Sicherheitsdiensten, wird bessere Sicherheit hergestellt. Dies gilt besonders für die Bereiche um den Bahnhof, das Freibad und die Sportplätze. Zur Kriminalitätsprävention befürworten wir grundsätzlich den Einsatz von Kameraüberwachung an geeigneten Orten bzw. potentiellen Gefahrenstellen.
Die Durchsetzung von Ordnung und Sauberkeit gehören zur Lebensqualität. Darum weg mit illegalem Müll, Hundekot und illegalem Graffiti. Hierzu bedarf es eines starken Ordnungsamtes.
Ein wesentlicher Baustein der Sicherheit ist unsere Freiwillige Feuerwehr. Eine Spitzenausstattung bei Ausrüstung und Gerät ist für uns Ehrensache. Wir setzen uns für optimale Bedingungen bei der Nachwuchsausbildung der Freiwilligen Feuerwehr ein. Wir wollen den Standort der Neuenhagener Feuerwehr bedarfsgerecht weiterentwickeln und die Fahrzeugflotte auf dem aktuellen Stand der Technik halten.
4. Bildung, Kindergärten und Schulen
In einer kinder- und familienfreundlichen Gemeinde wie Neuenhagen beginnt Bildung mit der schulischen und frühkindlichen Förderung unserer Kinder. Unsere Gemeinde wächst, darum müssen wir vorausschauend neue Kitas und Schulen planen und bauen.
Die Kindertagesstätten unserer Gemeinde sollen verschiedene pädagogische Konzepte verfolgen, damit Eltern eine echte Wahlmöglichkeit haben. Unbedingt müssen wir unsere Kitapersonal stärken. Private und freie Träger von Kitas und Schulen unterstützen wir gern.
Die Entwicklung unserer Schulen ist auch in Zukunft eine herausragende Aufgabe, der wir uns gerne stellen. Wir stehen auch in der kommenden Wahlperiode für zukunftsweisende Investitionen im Bereich Bildung.
Mit dem Neubau der Grundschule am Gruscheweg sind wir auf einem guten Weg den Bedarfen an Grundschulplätzen gerecht zu werden. Die Grundschule am Schwanenteich und die Goethe-Grundschule wurden saniert und technisch besser ausgestattet. Nach dem Motto: „kurze Beine, kurze Wege“ muss die Fallada-Grundschule zweizügig ausgebaut werden. Sollte dies am jetzigen Standort nicht möglich sein, muss für die Fallada-Grundschule im Norden von Neuenhagen ein neuer Standort gefunden.
Schon wegen unseres Einstein-Gymnasiums genießt Neuenhagen als Schulstandort für weiterführende Schulen einen sehr guten Ruf. Doch unser Gymnasium platzt aus allen Nähten.
Wir setzen uns dafür ein, dass der dringliche Bau einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe auf dem KWO-Gelände neben dem Bahnhof Hoppegarten vorankommt. Für die Schüler unseres Mittelzentrums Hoppegarten-Neuenhagen ist dies ein guter Standort. Unter Beachtung intelligenter Abwägung der Interessen der Anlieger muss der Bau der neuen Schule so schnell wie möglich umgesetzt werden.
5. Sport und Freizeit
Neuenhagener Sportvereine leisten großartige Arbeit im Spitzen- und Breitensport. Die Bedarfe sind gestiegen. Die Gemeinde hat daher die besondere Verpflichtung gegenüber allen Sportlern, optimale Bedingungen zu schaffen und alle unterschiedlichen Sportbereiche gleichmäßig zu fördern. Wir wollen unsere Sportstätten weiter ausbauen. Bei der Gestaltung des neuen Sportstandortes am Gruscheweg ist der vorhandene Platz klug zu nutzen, um bestmögliche Bedingungen für den Schul-, Breiten- und Vereinssport zu schaffen. Außerdem setzen wir auf eine kostenfreie Nutzung der Sportstätten durch unsere Vereine.
Um gemeinsames Spielen jenseits von Computer und Tablet zu fördern, müssen weitere Spielplätze entstehen und vorhandene erneuert werden. Künftig wollen wir die Spiellandschaften für Kinder und Eltern inklusiver sowie themenbezogener gestalten. Wir werden darauf drängen, auch weiterhin die notwendigen Umbauten und Erweiterungen umzusetzen.
6. Jugend
Die Bedürfnisse der Jugendlichen haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Darauf gilt es zu reagieren. Wichtig bleibt, dass es Platz und Angebote für die unterschiedlichen Altersgruppen gibt, damit eine sinnvolle Freizeitgestaltung möglich ist. Nötig sind spezifische Sport- und Kulturangebote für Jugendliche ab 14 Jahren. Mit dem
engagierten Arbeitsteam im Jugendclub Blaupause und unseren „Streetworkern“ wurde in der Jugendarbeit bereits viel erreicht. In der Präventionsarbeit (Sucht und Kriminalität) bleibt noch viel zu tun. Wir fordern eine intensivere Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Ferner setzen wir uns dafür ein, dass Berufsorientierung bereits in die Freizeiteinrichtungen des Ortes (z. B. Jugendclub) als festes Angebot integriert wird. Dafür wird eine Kooperation mit dem Gewerbeverband und der Arbeitsagentur angestrebt.
7. Alter braucht Wertschätzung
Die Seniorinnen und Senioren sind der gesellschaftliche Anker unser Gemeinde – ohne sie ist Ehrenamt kaum denkbar. Für uns ist klar: Zukunft braucht Erfahrung! Der neu gewonnene Freiraum im Alter ist ein Anknüpfungspunkt für gesellschaftliches und familiäres Engagement in unserer Gemeinde. Gesellschaftliche Partizipation und Eigenständigkeit im Alter können aber auch Einschränkungen erfahren – wir stehen unseren Seniorinnen und Senioren, die auf Fürsorge, Pflege und Respekt angewiesen sind, bei.
Nötig sind dafür bezahlbarer, altersgerechter Wohnraum, genügend (Tages)Pflegeplätze und barrierefreies Bewegen im gesamten Gemeindegebiet, um weiter am Leben teilhaben zu können. Alle innergemeindlichen Haltestellen des ÖPNV, insbesondere in der Nähe von Senioren- und Pflegeeinrichtungen müssen barrierefrei werden. Die Aufenthaltsqualität in Neuenhagen muss erhöht werden durch mehr Sitzbänke und öffentliche Toiletten. Das Projekt „öffentliche Toilette“ muss fortgesetzt und etabliert werden. Bei aller Digitalisierung des Lebensalltags sind auch weiterhin analoge Wege zu Angeboten der Daseinsvorsorge und zu Dienstleistungen offen zu halten. Das fängt bei der Eintrittskarte für unser Freibad an und endet bei Serviceleistungen im Rathaus.
8. Eine verlässliche Verkehrspolitik braucht Kompromisse
Immer mehr Menschen zieht es nach Neuenhagen, doch die Verkehrswege halten mit dem Wachstum nicht Schritt. Wir werden unser Verkehrsnetz weiterentwickeln, den Durchgangsverkehr reduzieren und die Schulwege sicherer machen müssen. Die Machbarkeit einer Unterführung oder Überführung an den Schienen der Hauptstraße sind voranzutreiben. Eine Entlastungsstraße muss weitergedacht werden und darf Umwelt und Anlieger nicht belasten. Darum fordern wir ein Verkehrskonzept welches für ganz Neuenhagen und auch als Mittelzentrum trägt.
Wir stehen für eine moderne Verkehrspolitik. Dazu gehören ein leistungsfähiger, bezahlbarer ÖPNV, eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur und – das ist uns sehr wichtig – sichere Verkehrswege für alle. Das beginnt schon bei funktionierender Straßenbeleuchtung und endet nicht erst bei Barrierefreiheit. Zur Mobilität gehört, dass man zu Fuß, mit dem Rad, dem Rollstuhl, Rollator und dem Kinderwagen sicher durch Neuenhagen kommt, um seine Alltagsweg zu bewältigen.
Für die alltäglichen Pendlerströme nach Berlin und Umgebung ist ein zuverlässiger und leistungsfähiger ÖPNV unerlässlich. Eine herausgehobene Rolle nimmt dabei die S-Bahnlinie 5 ein. Wir unterstützen einen 10-minütigen Takt zwischen Berlin und Strausberg. Zudem treten wir für einen Regionalbahnhalt für das Mittelzentrum am S-Bahnhof Hoppegarten ein. Nicht nur an Renntagen und Veranstaltungen auf der Galopprennbahn Hoppegarten, sondern für die Pendlerströme ist ein solcher Halt dringend erforderlich. Langfristige Ziele sind die
zweigleisige Ostbahn bis Müncheberg oder bis zur Bahnkreuzung der Oderlandbahn mit Abzweig bei Seelow-Gusow Richtung Frankfurt/Oder.
Natürlich wollen wir, dass mehr Neuenhagener Rad fahren. Dafür muss eine bessere Radinfrastruktur ausgebaut werden und das Radwegenetz an die Nachbargemeinden besser angebunden werden (Radwege entlang der B1/B5). Es bedarf ferner eines durchgehenden Radwegs bis nach Hönow-Nord. Dies wäre ein überschaubares, gemeinsames Projekt für uns als Mittelzentrum mit Hoppegarten. Zu einer besseren Radinfrastruktur gehören neben mehr sicheren Radwegen auch sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und E-Bikes an den Bahnhöfen, Bushaltestellen, vor öffentlichen Gebäuden und an Grünanlagen.
9. Kultur, Freizeit, Rennsport
Ob Theater, Konzerte oder Lesungen, Neuenhagen hat mit dem Angebot von Bürgerhaus, Bibliothek und Arche viel zu bieten. Ohne unsere breite Vereinslandschaft wäre kulturelles Leben in Neuenhagen nicht so bunt. Das muss bewahrt werden.
Im Sommer ist das Freibad Neuenhagen ein beliebtes Ziel. Wir setzen uns dafür ein, dass innerhalb der Öffnungszeiten des Freibades Schwimmunterricht angeboten wird und Schwimmstufen abgelegt werden können. Denn die Zahl der Nichtschwimmer hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, da es zu wenige Angebote für Kinder in der Region gibt.
Rund um Neuenhagen fehlt es an gut ausgeschilderten Wanderwegen. Hier kann leicht Abhilfe geschaffen werden, um die Umgebung besser erkunden zu können. Der Ausbau eines Wanderweges entlang des Mühlenfließes von der Niederheidenstraße über den Elsenweg und den Liebermannweg bis zum Wäldchen östlich der Tennisplätze und weiter nach Fredersdorf, wäre eine erste schöne Route. Ein weiterer Wanderweg könnte durch den Wald hinter dem Elisenhof zum nördlichen Fredersdorf und nach Altlandsberg führen.
Für uns ist ein historisches und modernes Neuenhagen kein Widerspruch. Die Entwicklung Neuenhagens ist ohne die Galopprennbahn Hoppegarten ohne den Galoppsport nicht vorstellbar. Deutschlandweit ist die Rennbahn Hoppegarten bekannt. Dieses touristische und sportliche Juwel muss erhalten bleiben. Darum dürfen sich der Trainingsbetrieb auf der Trainierbahn und Naherholung auf dem gleichen Gelände nicht ausschließen. Hier muss weiter durch die Gemeinde intensiv ein Kompromiss gesucht werden, der dem Eigentümer selbstverständlich die wirtschaftliche Nutzung seiner Fläche ermöglicht und den Neuenhagenern die Nutzung als Naherholungsgebiet sichert.
10. Neuenhagen darf sich weiter entwickeln
Unsere Gemeinde entwickelt sich stetig. Städtebauliche Entscheidungen prägen das Bild unserer Gemeinde über viele Jahrzehnte. Darum sind wir glücklich über die positiven Entwicklungen in der Eisenbahnstraße mit seinen neuen Einkaufsmöglichkeiten. Diese Entwicklungen müssen fortgesetzt werden. So ist die Entwicklung des Bahnhofsvorplatzes mit seinen künftigen Gebäuden und Nutzungen durch die KENeu weiter zügig voranzubringen.
Uns allen muss am Herzen liegen, unser Zentrum zu einem lebenswerten Ort mit kulturellen Angeboten, attraktiven Einkaufsmöglichkeiten und Plätzen zum Verweilen zu machen. Der Ankauf des Grundstücks „Blumenliebe“ zwischen Wolter- und Hauptstraße kann hier nur ein
nächster Schritt sein. Diesen Standort ist im Sinne von allen Neuenhagenern zu entwickeln, hat darum einen hohen Stellenwert. Hier könnte neben Wohnen und Einkaufen auch eine neue Kulturstätte – wie ein Kino-Café – entstehen.
Endlich umgesetzt werden muss der schon alte Beschluss der Gemeindevertreter zum Ausbau der Ernst-Thälmann-Straße. Der Zustand dieser Straße für das Zentrum von Neuenhagen ist nicht länger hinnehmbar.
11. Wirtschaft, Finanzen und Soziales zusammen denken
Wirtschaft und solide Finanzen schaffen die Voraussetzungen für ein lebenswertes und liebenswertes Neuenhagen. Unsere Gemeinde soll ein attraktiver Standort für bestehendes Gewerbe sein und für Neuansiedelungen aus der Wirtschaft und für Start-Ups werden. Unser besonderes Augenmerk liegt dabei auch bei unseren Klein- und mittelständische Unternehmen, Einzelhandel und Handwerk. Auch sie brauchen ein „zu Hause“ in einem unserer Gewerbegebiete. Denn, Betriebe in Neuenhagen schaffen nicht nur Arbeitsplätze und stärken die Bindung der Bürger an unsere Gemeinde, sondern sichern langfristig planbare Steuereinnahmen. Die enge Zusammenarbeit mit unserem Gewerbeverband ist dafür unerlässlich.
Wir wenden uns gegen eine höhere Steuerbelastung der Bürger, auch bei der Grundsteuer. Wir werden es nicht zulassen, dass die Neuenhagener im Zuge der Grundsteuerreform mit mehr Steuern belastet werden.
12. Mittelzentrum Neuenhagen –Hoppegarten
Neuenhagen und Hoppegarten sind seit 2014 ein Mittelzentrum in Funktionsteilung. Wir unterstützen die Zusammenarbeit zum Vorteil beider Gemeinden, die auf vielen Gebieten sinnvoll und möglich ist. Viele Themen betreffen dieses Gebiet. Zu nennen sind exemplarisch der Schulneubau auf dem KWO-Gelände, ein besseres Radwegenetz, gute Wanderwege, ein gemeinsamer Bauhof und das Zusammenlegen einzelner Fachbereiche der Verwaltung.
13. Wasser
Umweltschutz beginnt vor der eigenen Haustür und in der eigenen Gemeinde. Besonders sorgsam müssen wir mit der Ressource Wasser umgehen.
Wir setzen uns dafür ein, dass ein Konsens zwischen der Verbandsversammlung des Wasserverbandes Strausberg Erkner (WSE), Gemeinden, Kreis und Land erwirkt wird. Die Wasserverbände müssen besser miteinander und untereinander im Sinne ihrer Gebührenzahler kooperieren. Das bedeutet, dass neben der einfachen Lösung der Fördermengerhöhung auch Möglichkeiten vorhanden sind, genutztes Wasser innerhalb der Gemarkung zu halten und aufzubereiten. Weitere Lösungsansätze wären Fern-Verbundleitungen und die Schaffung größerer Wasserverbände für den besseren Ausgleich bei der Wasserförderung. Über diese Lösungsansätze muss ein konstruktiver Austausch jenseits einseitiger Verbandsstrukturen stattfinden.