CDU Neuenhagen

CDU fordert Zeit für Überlegungen

Hoppegarten (MOZ) Etwas überrascht reagierten CDU-Gemeindevertreter auf die Information, dass bereits ein freier Träger für ein Privatgymnasium auf dem sogenannten KWO-Gelände gesucht würde. Bürgermeister Karsten Knobbe (Linke) hatte das in seiner kurzen Ansprache am Neujahrstag verlauten lassen.

Nicht den zweiten Schritt vor den ersten tun. Sich mehr Zeit zur Ideenfindung lassen und keine vollendeten Tatsachen schaffen, schon gar nicht, ohne die Nachbargemeinde mit ins Boot geholt zu haben. Darüber sind sich die beiden Kreistagsabgeordneten Kay Juschka, der zugleich für die CDU in Hoppegarten in der Gemeindevertretung sitzt, und Klaus Ahrens, zudem CDU-Fraktionsmitglied in Neuenhagen, vollends eins.

Es geht um sieben Hektar unbebautes Land am Bahnhof Hoppegarten, an der Neuenhagener Gemarkungsgrenze, um die Gewerbebrache des Kabelwerks Oberspree, daher die Bezeichnung KWO. Vorstellungen, was darauf entstehen könnte, machten spätestens seit der Debatte um die Erweiterung des Einstein-Gymnasiums in Neuenhagen die Runde. Das hat sich mit der Erweiterung des Gymnasiums am jetzigen Standort erledigt.

"Das ist das letzte große Grundstück auf der Mitte der beiden Gemeinden", sagt Klaus Ahrens. Der ehemalige Bürgermeister von Neuenhagen und Hoppegarten weist darauf hin, dass es solche Grundstücke nicht mehr gibt und auch nie wieder geben wird. "Warum diese Eile?", fragt Kay Juschka. Er empfindet das Areal als "ein Wiedervereinigungsgeschenk", mit dem man wohlüberlegt umgehen sollte. Und genau "das gemeinsame Darübernachdenken, was man damit zum Wohle von rund 40 000 Bürgern aus den beiden Gemeinden tun könnte", würde er im Augenblick vermissen.

Im Dezember hatte der Bürgermeister eine Vorlage zurückgezogen, in der von Schulstandort, Wohnungsbau, Parkplätzen und anderem die Rede war. Notwendig ist allerdings, wenn Hoppegarten das Land kaufen will, dass dafür ein Gemeinbedarf angegeben werden muss. "Was das sein kann, darüber wurde noch nicht gesprochen", kritisiert Juschka. "Man sollte ein städtebauliches Büro damit beauftragen, einen Ideenwettbewerb initiieren", sagt Ahrens.

Wenn sich dann herausstellen sollte, dass eine Schule benötigt würde, müsse man natürlich darüber reden. "Aber nicht als erstes einen Schulstandort festklopfen", sagt Juschka.

Vor allem aber, da sind sich die Christdemokraten einig, sollte die Diskussion in beiden Gemeinden zugleich und zusammen geführt werden. Erste Gespräche auf CDU-Ebene der Ortsverbände und der Fraktionen seien bereits terminisiert.

Dass die Brachfläche nur in Abstimmung entwickelt und dann bebaut werden könnte, hatten die Neuenhagener schon so gesehen, als sie im Zusammenhang mit dem Beschluss des Flächennutzungsplans der Hoppegartener damit konfrontiert wurden. Da hatten sie sich für eine Abstimmung über die Zukunft des Areals zwischen beiden Kommunen ausgesprochen.